Du möchtest dir Marinas Erfahrungsbericht lieber anhören? Kein Problem, wir haben ihn für dich eingesprochen:

Das bin ich

Hallo! Ich heiße Marina, bin 27 und studiere im letzten Semester Sonderpädagogik. Meine Kurse habe ich alle bestanden, aktuell schreibe ich an meiner Masterarbeit. Ich studiere an der Uni in Köln, weil das die nächstgelegene Universität ist, die Sonderpädagogik anbietet. Einen Studienplatz habe ich ganz klassisch über meine Abinote bekommen.
Neben meinem Studium habe ich in verschiedenen Kinder- und Jugendeinrichtungen gearbeitet (OGS/ Kita). Seit dem 3. Mastersemester arbeite ich als Vertretungskraft in der Schule.

Meine Freizeit verbringe ich am liebsten mit meinen Freunden und meiner Schwester im Reitstall; das ist mein Ausgleich zum Lernen und Arbeiten.

Meine Beeinträchtigung

Ich habe seit dem zweiten Bachelorsemester mit (gesundheitlichen) Beeinträchtigungen zu kämpfen, welche mein Studium zeitweise ziemlich erschwert haben. Ich habe chronische Schmerzen und eine chronische Lungenerkrankung. Beides ist leider sehr therapieintensiv. Daher hatte ich oft Probleme meine Arzt- und Therapietermine mit meinen Unizeiten zu vereinbaren. Leider habe ich dadurch einige Fehlzeiten gesammelt. Außerdem war ich während des Studiums mehrmals im Krankenhaus; das war zusätzlich schwierig.

Wie mich meine Beeinträchtigungen einschränken

Die Krankheiten machen mich müde und erschöpft – das macht das Lernen mühsam. Langes Sitzen oder Stehen verschlimmert die Schmerzen und vor allem im Sommer in überfüllten Räumen fällt mir das Atmen schwer.

Anfangs habe ich versucht, trotz allen „normal“ weiterzustudieren. Allerdings hat das nicht so gut funktioniert. Irgendwann hat meine Ärztin mir geraten, einen Nachteilsausgleich zu beantragen.
Das war ziemlich viel Papierkram und hat gedauert, aber am Ende hat es funktioniert. Von da an hatte ich die Möglichkeit, in Prüfungen eine Schreibzeitverlängerung zu bekommen und ich durfte am Laptop schreiben. Das hat mir die Prüfungen sehr viel leichter gemacht und ich hätte sie ohne den Nachteilsausgleich nie so gut bestehen können, weil ich nur ein paar Sätze per Hand schreiben kann, ohne dass meine Gelenke schlimm anfangen zu schmerzen.

So gehe ich mit meiner Beeinträchtigung um

Ich habe kaum jemanden von meinen Beeinträchtigungen erzählt, weil es mir häufiger passiert, dass mir entweder keiner glaubt, weil man mir die ja nicht ansieht, oder weil ich dann auf meine Beeinträchtigungen reduziert werde und mich als Person keiner mehr ernst nimmt. Ich habe nur darüber gesprochen, wenn es sich nicht vermeiden ließ, zum Beispiel für den Nachteilsausgleich in den Klausuren.

Mit meiner Betreuerin für die Masterarbeit habe ich auch kurz darüber gesprochen, weil es schon ein längerer Zeitraum ist und man recht viel miteinander zu tun hat. Durch Krankheit oder Krankenhausaufenthalt (dort war ich tatsächlich auch während meiner Schreibzeit) kann sich die Arbeit möglicherweise verzögern und ich kann kein Verständnis erwarten, wenn ich mit niemandem spreche.

Die Sonderpädagogen waren Gott sei Dank sehr pflegeleicht und ich hatte nie Probleme, meinen Nachteilsausgleich zu bekommen. Alle Dozierenden waren sehr nett und bemüht, aber mir war es trotzdem sehr unangenehm, darum zu bitten, meine „Extrawünsche“ erfüllt zu bekommen.

Was sich ändern sollte

Ganz wichtig finde ich, dass die Angebote bekannter werden. Ich habe nur durch meine Ärztin erfahren, dass es überhaupt die Möglichkeit eines Nachteilsausgleiches gibt.

Kontakt

Falls du Fragen hast, melde dich gerne per Mail oder Facebook

MarinaFalkenberg(at)gmx(Punkt)de
Facebook: Marina Falkenberg

Teile diesen Beitrag gerne mit anderen, wenn du magst.